Wochenlang haben Dominik und ich auf diesen Urlaub hingefiebert. Mit Zelt und Jimny wollen wir ans Mittelmeer.
Am Mittwoch, den 22. September war es dann endlich soweit! Der letzte Arbeitstag war geschafft, zweieinhalb Wochen Urlaub auf der „Ile de Beauté“ lagen vor uns.
Reisebeginn mit Hindernissen
Der Plan war einfach: Nochmal schnell tanken, die Campingausrüstung zusammenpacken, den Jimny beladen und am nächsten Morgen früh losfahren. Die Fähre von Savona nach Bastia hatten wir schon vor ein paar Wochen gebucht. Sogar den Check-In für die Fähre hatten wir am Tag zuvor bereits gemacht. Ebenso natürlich die Einreise- und Transitformulare für die Schweiz, Italien und Frankreich.
Abends gegen 22 Uhr habe ich dann nochmal meine E-Mails abgerufen. »Dringende Änderung der Überfahrt« war der Titel der Mail von Corsica Ferries.
»Änderung« traf es nicht ganz. Unsere Fähre wurde komplett storniert!
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, konnten wir recht unkompliziert umbuchen. Statt von Savona nach Bastia sollte es von Toulon nach Ajaccio gehen. Da wir es ja »schon« am Abend vorher mitbekommen haben, sind wir am nächsten Morgen einfach zwei Stunden früher gestartet.
Der Hafen von Toulon ist übrigens deutlich entspannter als Livorno oder gar Genua: Man fährt einfach in die Innenstadt, am Hafenbecken entlang, am Kreisverkehr an der ersten Ausfahrt raus – und schon steht man auf der Wartespur für die Einschiffung! Ideal!
Während der Überfahrt konnten wir unser erstes Pietra genießen – allein für das süffige Kastanienbier lohnt sich ein Urlaub in Korsika 😀
Ankunft auf der Insel
Am nächsten Morgen kamen wir ausgeruht in Ajaccio an. Die erste Tour ging quer über die Insel – nach L’Ile Rousse, wo wir die ersten Tage verbringen wollten. Hier waren wir 2019 bereits und wollten die Region unbedingt noch einmal besuchen. Die felsige Küste mit den kleinen Badebuchten, das kristallklare Wasser und das liebenswerte Städtchen L’Ile Rousse wollten wir einfach noch mal genießen. Auch eine Offroad-Tour in die Desert des Agriate darf natürlich nicht fehlen, wenn man schon mal im Norden Korsikas unterwegs ist.
Ausflug in die Desert des Agriates
2019 sind wir eine Tour zum Plage de Saleccia gefahren – wunderschön, aber extrem touristisch. Ständig rast einer der vielen 4×4-Touranbieter mit einem mit Touristen vollgestopften Nissan Navarra vorbei – oder man wird an echt schwierigen Stellen noch von einem hängengebliebenen Duster oder Bulli ausgebremst …
Ich glaube, man merkt: Mir war das zu voll dort 🙂
Dieses Jahr fiel die Wahl daher auf einen weniger bekannten Strand: Cala di Malfacu. Sagt dir nichts? Kein Problem, bin auch nur zufällig auf Google Maps drauf gestoßen. Wenn man näher an die Karte hinzoomt, sieht man sogar Wege! Kann ja gar nicht schiefgehen mit dem Jimny! Naja – schlussendlich ging es auch gut, ein Abenteuer war es trotzdem!
—-> Hier geht’s zum Tourbericht!
Nach dem nervenaufreibenden Ausflug haben wir es wirklich ruhig angehen lassen.
Das verlassene Dorf Occi
Wir haben noch das verlassende Dorf Occi besucht – allerdings 2×2 statt 4×4. Hier führt tatsächlich nur ein schmaler Wanderweg in die luftigen Höhen. Die verlassenen Häuser vor dem eindrucksvollen Panorama waren die Strapazen aber allemal wert! Hier ein paar Eindrücke:
Auch ein paar Touren in der Umgebung standen in den folgenden Tagen noch auf dem Programm: L‹Ile Rousse, Corbara, Lumio, Calvi, an der Nord-West-Küste entlang bis nach Galeria.
Nach ein paar Tagen sind wir dann umgezogen an die Ostküste.
Umzug an die Ostküste
Vor zwei Jahren waren wir bereits ein paar Tage in der Nähe von Cervione gewesen, dieses Mal ging es ein Stückchen weiter in den Süden, nach Ghisonaccia. Der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Berge und in den Süden. Bonifacio und Porto-Vecchio sind über die T10 auch schnell erreichbar.
Wichtig war mir auch, einen schönen Sandstrand direkt vor der Tür zu haben. Urlaub ist schließlich Urlaub, und ein bisschen am Meer zu faulenzen, gehört für mich genauso dazu, wie abenteuerliche Ausflüge.
Tipp: Torre di Diana in Aleria
Wirklich empfehlenswert ist auch eine Tour nach Aleria, zum Genueserturm »Torre di Diana«.
Schöne Strecke, teils mit spannenden Sandlöchern, immer am Meer entlang und nicht zu überlaufen. Vom Turm aus hat man auch die Möglichkeit, an den Etangs entlang weiterzufahren. Die einzigen Fahrzeuge, die man hier antrifft, sind einheimische Clios und Twingos – aber die kommen ja eh überall hin!
Fazit
Ich denke, die beste Möglichkeit, Korsika zu erkunden, ist es, mit genügend Zeit einfach rumzufahren. Hinter vielen Ecken, an denen man es überhaupt nicht vermutet, warten wunderschöne Landschaften, kleinste Dörfchen und einsame Buchten, an denen man einfach ins Wasser hüpfen muss! Solange kein Verbotsschild dasteht und man auf »befestigten« Wegen bleibt und die Natur nicht beeinträchtigt, kann man auch abseits der ausgetretenen Pfade tolle Stellen finden.
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